Edler Ritter, schlaffes Weichei, majestätischer König, Opfer-Depri, feuriger Tänzer, blödes Arschloch, fürsorglicher Vater, rücksichtsloser Egoist, störrischer Esel, geiler Bock, mutloser Angsthase, ästhetischer (No)Body, softer Frauenversteher, geradliniger Entscheider, nicht in die Pötte kommender Aufschieber, aufrichtiger ehrlicher Baum, vom Leben überforderte Heulsuse, ausdauernder Arbeiter, zuvorkommender Gentleman, trotziger Kindskopf, begeisterungsfähiger Endvierziger, lächelnder Lügner, kulinarischer Feinschmecker, asketischer Eigenbrötler, kopfiger Besserwisser, sensibler Liebhaber, nichtfühlende Dumpfbacke, von Herzen Gebender, eitler Snob, kreativer Schöpfer, geduldiger Geschehenlasser, ungeduldiger Überholer, riskanter Gratwanderer, über Grenzen Gehender…..
JA, das Alles bin ICH und vielleicht noch mehr
Manche Facetten liebe ich, manche nicht
Damit aufzuhören in GUT und SCHLECHT oder in RICHTIG oder FALSCH zu urteilen ist für mich ein Schlüssel zu einer gesunden, lebensbejahenden inneren Haltung;
gerne wäre ich schon da…
Was tun?
Die Männer WeGe lädt dazu ein, Rollen Raum zu geben, sowohl im Tanz, Spiel, Ritual und im Redekreis. E s soll kein statisches Einerlei sein, sondern alle Männer sind aufgerufen, schöpferisch für ein Vielerlei mitzuwirken. Ich erlebe immer wieder, wenn wir Männer uns gegenseitig mit offenem Herzen begegnen, nähren und unterstützen wir unser Potential zu entfalten.
Was nicht tun?
Inspiriert und ergriffen durch die Gesetzmäßigkeiten der Natur passt hierzu das folgende Gedicht (von Rainer Maria Rilke):
Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…
Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen
des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!
Aber er kommt nur
zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…
Man muss Geduld haben
Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen
selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer
sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.
Rainer Maria Rilke